Rechenschaftsbericht
Das vergangene Jahr stand ganz im Zeichen des Mikroklimas. Einige von euch werden sich jetzt Fragen was ist das und was hat das mit uns zu tun? Die Antwort auf diese Frage sowie Einblicke in unser Wirken werden im Rahmen des Rechenschaftsberichtes des Jahres 2018 gegeben.
Wie im vergangenen Jahr war der erste Höhepunkt durch unser Frühschoppen gekennzeichnet. Trotz widriger Wetterbedingungen, mit einsetzenden Schneefall, wurde die Fahrzeughalle voll. Bei gemütlicher Atmosphäre sind die Bürger unseres Ortsteils zusammengekommen und haben teilweise bis in die späten Abendstunden für eine gelungene Veranstaltung und einen guten Start in das neue Jahr gesorgt – aber leider sollte sich dieser Zustand nicht fortsetzen.
In der Nacht vom 14. auf den 15. Februar sind Unbekannte in unser Gerätehaus eingebrochen. Glücklicherweise wurde nichts entwendet – jedoch hinterließen die Täter Schäden am Fenster, Unordnung und ein mulmiges Gefühl bei den Kameraden.
Doch dies war noch nicht genug. Bereits zwei Wochen später stand der erste Einsatz des Jahres an. Und es war ein Besonderer. Gerade als sich die Kameraden zum Dienst einfanden, kam ein aufgeregter Bürger ins Gerätehaus und rief: „Die Pyramide im Park brennt!“ Anfänglich wurde dieser belächelt – aber wenige Sekunden später erfolgte die Alarmierung. Aufgrund der Vereisung der Wasserfläche und der unklaren Eisstärke wurde die Brandbekämpfung etwas erschwert. Die vorherrschende Witterung verhinderte eine Ausbreitung, so dass der Einsatz schnell abgeschlossen werden konnte. Entgegen der ersten offiziellen Aussagen hatte der Brand jedoch auch etwas Gutes, denn die Pyramide erstrahlte wenige Monate später, vor allem an den Brandstellen, in einem satten Grün.
Brände bestimmten unser Einsatzgeschehen des vergangenen Jahres weitestgehend.
Der Sommer war geprägt von lang anhaltender Trockenheit. Aufgrund dessen kam es im gesamten Bundesgebiet zu einer Vielzahl von Wald- und Flächenbränden. Allein in Brandenburg wurden fast 500 Waldbrände registriert. Die Stadt Cottbus ist hiervon glücklicherweise weitestgehend verschont geblieben. Somit standen Kapazitäten für die überörtliche Unterstützung zur Verfügung, so dass wir drei mal zu den Waldbrand-Hotspots des Landes Brandenburg alarmiert wurden. Am 05.07. standen rund 400 Hektar Heide- und Waldfläche auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lieberose in Flammen. Aufgrund der kampfmittelverseuchten Fläche wurde die Brandbekämpfung sehr erschwert. Deshalb erhielten wir durch den Förster erhielten wir den Auftrag ein Mikroklima zu erzeugen um eine Ausbreitung zu verhindern. Aber was ist eigentlich ein Mikroklima?
Per Definition versteht man unter einem Mikroklima – klimatische Bedingungen in Bodennähe bis hin zu einer Höhe von 2 Metern bzw. das Klima welches in einem kleinen, genau definierten Bereich vorherrscht.
Durch das Ausbringen von Wasser haben wir somit ein entsprechendes Mikroklima – eine kühlere und feuchtere Luftschicht, erzeugt und dafür gesorgt, dass dem Feuer die Energie genommen wurde.
Am Folgetag war eine kleinere Besatzung an selber Stelle erneut im Einsatz und konnte pünktlich zum Dienst ein dreckiges Einsatzfahrzeug übergeben. Wie es der Zufall wollte, stand just an diesem Tag Fahrzeug- und Gerätekunde auf dem Dienstplan. Was liegt da näher als das Fahrzeug einmal von oben bis unten sowie von innen nach außen zu reinigen.
Am 28.08. stand dieser Dienst, dieses Mal außerplanmäßig, wieder auf dem Dienstplan. Denn nachdem wir beim zweiten großen Waldbrand des Jahres im Einsatz waren, musste erneut eine grundhafte Reinigung durchgeführt werden. Bei Treuenbrietzen standen über 200 Hektar Wald in Flammen. Da wir jedoch erst relativ spät abgefordert wurden, erfolgten durch uns nur noch Restablöschungen. Trotzdem war das Ausmaß und die Kraft des Feuers auch mehrere Tage nach dem Ausbruch deutlich sichtbar. Ganze Waldabschnitte sind einem Vollbrand zum Opfer gefallen, so dass sich den Kameraden eine Mondlandschaft (mit verkohlten Stangen) präsentierte.
Insgesamt war unsere Wehr in diesem Jahr bei 21 Einsätzen.
- 13x Wald- / Flächenbrände
- 4x Hilfeleistung kommunal
- 1x Hilfeleistung VKU
- 1x sonstige Hilfeleistung
- 1x BMA
- 1x Einsatzübung
Um für den Ernstfall gewappnet zu sein, ist es erforderlich dauerhaft alle Kameraden auf einem einheitlichen und guten Ausbildungsstand zu halten. Um dies zu erreichen fand nahezu jeden Freitag der Dienst innerhalb der Ortswehr statt. Es wurden zum Beispiel Themen aus den Bereichen des Digitalfunks und der Feuerwehrdienstvorschriften behandelt. Außerdem erfolgten auch mehrere Ausbildungen gemeinsam mit den Kameraden der Ortswehr Kahren. Ein Mal konnte der Dienst jedoch nicht durchgeführt werden, da durch die Kahrener auf der Anfahrt ein Waldbrand gesichtet wurde. Dies hatte zur Folge, dass der gemeinsame Dienst kurzerhand in einen gemeinsamen Einsatz weichen musste.
Alle wiederholten und aufgefrischten Ausbildungsthemen mündeten am 12.10. in eine gemeinsame Einsatzübung mit den Kameraden der Feuerwehr Kahren, welche gleichzeitig das Resultat der intensivierten Zusammenarbeit darstellte.
Neben dem wöchentlichen Dienst innerhalb unserer Wehr haben in diesem Jahr einige unserer Kameraden an Ausbildung auf Stadtebene teilgenommen und erfolgreich abgeschlossen. Im März und April haben die drei Kameraden erfolgreich den TH (Grund) Lehrgang absolviert. Ein „Jung-„Kamerad absolvierte erfolgreich den Lehrgang Truppmann Teil I sowie den Sprechfunkerlehrgang und zum Jahresabschluss konnten wir einen weiteren Motorkettensägenführer in unseren Reihen begrüßen.
Im Leumund heißt es – man soll die Feste feiern wie Sie fallen.
Das lassen wir uns natürlich nicht zwei mal sagen. Beim Osterfeuer, dem Oktoberfest und vor allem beim Maibaum aufstellen waren unsere Kameraden maßgeblich am Erfolg der jeweiligen Veranstaltung beteiligt.
Dieses Mal verlief vor allem das Aufstellen des Maibaums sehr zügig. Handelte es sich in den vergangenen Jahren immer um Handarbeit verbunden mit reiner Muskelkraft, so wurde in diesem Jahr, dank des Wissens aus der TH-Ausbildung, auf Umlenkrollen und motorisierte Geräte zurück gegriffen. Aufgrund der enormen Kraft und des damit verbundenen Zeitgewinns haben einige Gäste das Aufstellen regelrecht verpasst.
Auch dieses Jahr gab es wieder zwei Runde Geburtstage unserer Kameraden zu feiern. Immer wieder stellt sich im Vorfeld die Frage – Was sollen wir anziehen und was sollen wir schenken. Zum Glück haben unsere Kameraden neben dem Feuerwehralltag Hobbys oder Projekte am Laufen. Und weil wir immer auf die persönlichen Bedürfnisse und Interessen jedes Einzelnen eingehen wollen, konnten auch dieses Mal wieder passende und hilfreiche Geschenke überreicht werden.
Aktuell besteht unsere Einsatzabteilung aus 27 Kameraden. Durch diese wurden insgesamt 994 Dienststunden, 415 Einsatzstunden und 510 Stunden im Rahmen sonstiger Veranstaltungen im Ortsteil geleistet. Insgesamt sind dies 1919 Stunden im Dienste der Feuerwehr. Demzufolge wurden durchschnittlich ca. 71 Stunden im Jahr 2018 pro Kamerad geleistet.
Zum Abschluss des Rechenschaftsberichtes möchte ich erneut auf das Mikroklima zurück kommen.
Betrachtet man unsere Ortswehr im Verhältnis zur Bevölkerung der Stadt Cottbus, muss festgehalten werden, dass bei uns ein wunderbares Mikroklima herrscht. Nahezu alle Kameraden zeichneten sich in den zurückliegenden 12 Monaten mit einer hohen Einsatzbereitschaft im Rahmen des Dienst- und Einsatzgeschehens aus.
Aber auch wenn außerhalb des Feuerwehralltages gegenseitige Hilfe benötigt wurde, konnten sich die Kameraden immer aufeinander verlassen.
Die Wehrführung wünscht allen Kameraden, Sponsoren und Branitzern eine angenehme und besinnliche Weihnachtszeit und für das neue Jahr alles Gute.
GUT WEHR!